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14.11.2025 | Vorbericht: Männer I

HaSpo vor weiteren Topspiel

HaSpo vor weiteren Topspiel

Zum zweiten Mal in Folge muss HaSpo Bayreuth in der Handball-Regionalliga Bayern der Männer bei einem Rivalen aus der Spitzengruppe antreten. Eine Woche nach dem herausragenden 30:29-Sieg im Gipfeltreffen beim bis dahin ebenfalls verlustpunktfreien Verfolger HT München ist der Tabellenführer am Samstag um 19.30 Uhr beim VfL Günzburg zu Gast, der mit 9:3 Punkten auf dem dritten Platz liegt.

\"Das war schon sehr, sehr aufregend, emotional\", sagt HaSpo-Trainer Mathias Bracher über das dramatische Spiel in München bei aufgeheizter Atmosphäre in einer mit 700 Zuschauern prall gefüllten Halle. \"Da war einfach alles dabei. Es gab schon auch Fehler auf beiden Seiten, aber vor allem ein irres Tempo, bei dem beide Mannschaften alles gegeben haben. So etwas vergisst man nicht so schnell.\" Vor allem die erste Halbzeit seines Teams verdiene das Prädikat \"überragend\": \"Nach der Pause haben uns die Münchner dann mit einer ebenso tollen Abwehrleistung vor Riesenprobleme gestellt. Trotz des Rückstand sind wir aber cool geblieben - und Robin Hennig im Tor hat eben auch einfach alles gehalten.\"

Von einer Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der Spitzengruppe will Bracher trotz des aktuellen Tabellenbilds aber nicht sprechen: \"Bisher bestätigt sich meine Erwartung, dass Regensburg, Landshut und München um den Aufstieg kämpfen werden. Wir sind erst mal glücklich, dass wir da so gut mitmischen. Man hat aber auch schon sehen können, dass unser dünner Kader schnell in Schwierigkeiten kommen kann.\" Die Verfassung der angeschlagenen Spieler ist daher auch diesmal die größte Sorge des Trainers, nachdem zuletzt Nico Brückner nur als Siebenmeterwerfer mitwirken konnte und der mehrfach angeschlagene Stefan Wopperer zeitweise aussetzen musste. \"Der muss auch noch besonders viel machen, hat aber trotz allem richtig gut gespielt\", lobt Bracher



Dass der VfL Günzburg nicht bei der Aufzählung der Favoriten auftaucht, ist keineswegs als Geringschätzung zu verstehen: \"Diese Mannschaft ist jederzeit für Ausreißer gut. Vor allem zuhause mit traditionell vielen Zuschauern ist sie sehr gefährlich - und gerade gegen uns wohl auch immer hoch motiviert.\" Ein aktueller Nachweis für den Anspruch auf einen Spitzenplatz steht aber noch aus. Der einzige Vergleich mit einem der genannten Favoriten endete in Regensburg mit einer klaren 23:32-Niederlage. Die fünf anderen bisherigen Gegner liegen alle in der unteren Hälfte der Tabelle. Sehr zu beachten ist allerdings die Höhe des jüngsten Sieges gegen den TSV Lohr mit 38:24.



Dabei wurde die Spielanlage der Günzburger besonders deutlich: Sie überließen dem Gegner viel mehr Ballbesitz und suchten nach Erfolgen in der Abwehr ihrerseits sehr schnell die eigene Chance. Im Positionsangriff fällt auf, dass sie meist ohne Linkshänder im Rückraum agieren. Diese Lücke im Kader sollte der talentierte Neuzugang Erik Lieder aus der Jugend des TSV Friedberg schließen, der aber wegen eines Kreuzbandrisses langfristig ausgefallen ist. Als Stärke gilt dagegen die Ausgeglichenheit des eingespielten Teams, das im Vergleich zum Vorjahr keinen Abgang zu verzeichnen hatte. Als erfolgreichster Werfer taucht Linksaußen David Pfetsch in der Torjägerliste der Liga mit 26 Treffern erst an 16. Stelle auf, aber dafür folgen dahinter gleich drei Teamkollegen mit jeweils 25.

Eine gewisse Rivalität zwischen Günzburg und Bayreuth geht bis zur Saison 2019/20 zurück, in der sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft lieferten. Als der Ausbruch der Corona-Pandemie einen Abbruch der Spielzeit erzwang, lagen die Schwaben aufgrund der Quotientenregel (Punkte pro Spiel) mit 29:9 Zählern vor HaSpo mit 28:8. In Bayreuth machte man allerdings geltend, dass die Einbeziehung der Ergebnisse gegen die vorzeitig zurückgezogene TG Heidingsfeld eine andere Reihenfolge ergeben hätte (da hatte Günzburg verloren). Ein Rechtsstreit über diese Frage wurde nur dadurch vermieden, dass HaSpo in einem bundesweiten Vergleich aller Vizemeister als letzter möglicher Nachrücker ebenfalls noch aufsteigen konnte.

Nach der frühzeitig abgesagten Saison 20/21 legte HaSpo dann in 21/22 einen glanzvollen Drittliga-Einstand hin bis zur Qualifikation für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga, während die Günzburger recht deutlich den Klassenerhalt verpassten. Anschließend hielten sie als Tabellendritter noch einmal im Rennen um einen Wiederaufstieg mit, ehe sie in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils als Fünfter ein Stück hinter der Spitze ins Ziel kamen.